Ausflüge:
Möchten Sie gerne Ausflüge in die Umgebung von Truskavetz und/oder Lemberg (Lviv) unternehmen?
Dann kann ich Ihnen lvivbuddy.com empfehlen.
Der Inhaber von „Lviv Buddy“, Peter Althaus, organisiert englisch- und deutschsprachige Tagesausflüge und Stadtführungen in Lemberg und Ausflüge in die Umgebung von Lemberg und Truskavetz. Er hat tolle Tourenvorschläge und plant mit Ihnen gemeinsam, was Sie genau besichtigen möchten. Sie werden von „Lviv Buddy“ von der Klinik abgeholt und wieder zurückgebracht. Nach Absprache sind auch Ausflüge für Rollstuhlfahrer möglich.
Im Oktober 2017 waren meine 14jährige Tochter und ich mit Peter und Andriy unterwegs. Andriy ist Ukrainer und studiert Deutsch. In den fast vier Tagen, die wir zusammen unterwegs waren, hatten wir viel Spaß zusammen und wurden bestens betreut.
Fahrt nach Lemberg über Drohobytsch und Tustan
Als Erstes fuhren wir nach unserem Treffen vor der Klink nach Drohobytsch, wo wir u. a. die hölzerne St.-Georgs-Kirche aus dem 16. Jahrhundert besichtigten. Diese Kirche gehört seit 2013 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Anschließend besuchten wir die beindruckende altruthenische Festung Tustan, die zwischen dem 9. und 13. Jahrhundert erbaut wurde.
Wegen des sehr schlechten Wetters (Sturm und Regen), das uns leider die ganzen vier Tage begleitete, konnten bzw. wollten wir die Festung nicht besichtigen.
Schließlich wurden wir von Peter und Andriy in Lemberg samt unseren Koffern zum Hotel Rius gebracht (wunderschönes, neues Hotel mit tollen Zimmern und gutem Frühstück) und nach einem kurzen Briefing (wo gibt’s etwas zu essen, was könnten wir abends noch machen) uns selbst überlassen. Weil wir zu müde waren, um noch etwas zu unternehmen, gingen wir bald schlafen.
Potschajiw und Pidhirzi
Für den kommenden Tag war ein Ausflug ins 140 km entfernte Kloster Potschajiw geplant, das ich unbedingt sehen wollte. Das „Heilige Himmelfahrtskloster“ – wie es auch genannt wird, ist nach dem Kiewer Höhlenkloster das zweitgrößte Kloster der Ukraine und gehört zur Ukrainisch-Orthodoxen Kirche.
Das Kloster darf von Frauen und Mädchen nur mit einem Rock und Kopfbedeckung betreten werden. Daher wurden meine Tochter und ich gleich beim Eingang von einem Wärter in einen Rock gewickelt, den man sich dort leihen kann :-).
Schließlich statteten wir bei der Rückfahrt noch dem Spukschloss Pidhirzi einen kurzen Besuch ab.
In den alten Gemäuern soll ein Gespenst (die Gemahlin des Schossherrn) sein Unwesen treiben. Leider haben wir es nicht zu Gesicht bekommen :-).
Lemberg (Lviv)
Nach dem Frühstück bekamen wir von Peter am nächsten Tag einen superschnellen Orientierungsrundgang. Dabei zeigte er uns die Lage der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Lemberg – inklusive Restauranttipps und dem Angebot, uns jederzeit bei ihm melden zu können, falls wir Hilfe bräuchten. Da wir gerne allein auf Entdeckungstour gehen wollten, haben wir keine Tour mit Peter oder einem der Buddies gemacht. Es gibt in Lviv aber sehr viele versteckte Dinge wie Hinterhöfe und Plätze und interessante Geschichten dazu. Deshalb werden wir das nächste Mal ganz sicher bei einer Tour teilnehmen.
Die Altstadt von Lemberg ist ein Baujuwel und geprägt vom Baustil der österreichisch-ungarischen Zeit. Die Altstadt ist von Kriegszerstörungen und baulichen Eingriffen weitgehend verschont geblieben. Laut Wikipedia weist sie eine fast einmalige Bebauung der Renaissance, des Barocks, des Klassizismus, Historismus, Jugendstils und Art déco auf. Bemerkenswert ist, dass die ältesten Bauten der Stadt aus dem 14. Jahrhundert stammen.
Lemberg (Lviv) ist die „Stadt der Löwen“, denn Lev bedeutet Löwe. Löwenskulpturen findet man in der Stadt überall. Es sind mehrere hundert.
1998 wurde das historische Stadtzentrum in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO eingetragen.
Wir sind aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen, denn die Stadt ist ein geschichtliches Denkmal.
Geschichtliches:
Lemberg war schon immer ein Platz für Handel, Wissenschaft und Kunst. Einst war sie nach Wien, Prag und Budapest die viertgrößte Stadt der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Neben bildenden Künstlern ließen sich in Lemberg auch Musiker nieder – bspw. Franz Xaver Mozart, der Sohn von Wolfgang Amadeus.
Außerdem wurde die Kultur der Stadt über Jahrhunderte vom Judentum beeinflusst und befruchtet. 1910 zählte die Stadt ca. 200.000 Einwohner – davon 60.000 Juden. Einst standen hier 47 Synagogen. Seit dem Zweiten Weltkrieg gibt es in Lviv nur mehr eine sehr kleine jüdische Gemeinde. Die Ruinen der Goldene-Rosen-Synagoge sind noch zu besichtigen.
Lviv war die Hauptstadt Galiziens, das bis 1918 Kronland des Kaisertums Österreich-Ungarn war. Unter dem jiddisch-deutschen Namen „Lemberg“ gehörte sie von 1772 bis zum Ersten Weltkrieg zur österreichischen-ungarischen Habsburger-Monarchie.
Berühmte Söhne Lembergs sind Stanislaw Lem, der Begründer der Science-Fiction-Literatur, Leopold von Sacher-Masoch, der dem Masochismus seinen Namen gab, oder auch Meisterspion Oberst Alfred Redl.
Lemberg zu besuchen heißt, eine Reise in die Geschichte Europas zu unternehmen, denn diese Stadt ist unglaublich faszinierend.
Lemberg ist…
Die Straßenbahn Lviv wurde eröffnet, als die Westukraine zu Österreich gehörte.
Die Oper wurde im Wiener Neo-Renaissance-Stil errichtet, so wie die Wiener Staatsoper. Die Lemberger Oper ist wahrscheinlich das einzige Opernhaus der Welt, das über bzw. auf einem Fluss (nämlich der Poltwa) errichtet ist.
Einer der berühmten Söhne der Stadt ist der Chemiker Ignacy Lukasiewicz. Er ist Erfinder der Petroleumlampe.
In Folge seiner Tätigkeit entwickelte sich Galizien in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur drittgrößten Erdölregion der Erde.
In dieser Apotheke (Apteka Mikolasch), die heute ein tolles Kaffeehaus ist, war er tätig.
Unter dem Bildnis Kaiser Franz Josef I. fühlt man sich ins Wien der Jahrhundertwende zurückversetzt.
Neben den kulturellen Schätzen ist das heutige Lemberg u.a. für seine Bierkultur, seine Kaffeehäuser und seine Schokoladenmanufaktur bekannt.
Hier noch einige Eindrücke der Stadt:
Lemberg ist wunderschön, neu, alt, faszinierend, bereichernd, überraschend,…
Für mich ist diese Stadt ein Geheimtipp und wir werden ganz sicher wiederkommen.
Truskavetz:
Bis zum Oktober 2017 hatten wir noch nie Ausflüge gemacht.
Normalerweise verbringen wir unsere Freizeit nach den Therapien und an den freien Tagen sonst entweder bei Spaziergängen mit anderen Eltern im Kurpark oder am Markt. Bemerkenswert ist, dass im Kurpark zutrauliche Eichhörnchen leben, die den Kindern aus der Hand fressen. Deshalb lohnt es sich, vorher am Markt Nüsse zu kaufen.
Wir trinken auch gerne Kaffee oder Kakao in einer Konditorei und probieren eine der leckeren Torten.
In der Klinik:
Wenn Sie nicht spazieren gehen möchten oder können (weil es bspw. regnet) finden Sie auch in der Klinik genug Abwechslung. WLAN ist frei – das Passwort erhalten Sie an der Rezeption.
Bspw. gibt es in der Cafeteria einen großen Spielbereich mit einem Klavier und einem Aquarium. Die Kinder können dort auch malen oder spielen und werden dabei von einer Pädagogin betreut.
Im eingezäunten Areal der Klinik befindet sich auch ein Spielplatz mit Schaukel und Klettergerüst.
Wofür Sie sich auch entscheiden: ich wünsche Ihnen eine angenehme Zeit!